tschechoslowakischer Journalist und Bürgerrechtler; Veröffentl. u. a.: "Tschechische Gespräche. Schriftsteller geben Antwort", "Mein Polen lebt", "Jan Palach"; einer der prominentesten Initiatoren der "Charta 77"
* 15. Juli 1922 Sollnitz/Adlergebirge
† 12. Oktober 1983 Bayerisch Gmain (Deutschland)
Wirken
Jiří Lederer stammte aus Sollnitz am Fuße des Adlergebirges und wuchs auch dort auf. Nach der Schule schlug er die journalistische Laufbahn ein und engagierte sich daneben aber auch politisch in der sozialdemokratischen Partei. Fast alle seine Verwandten fielen im Zweiten Weltkrieg der nationalsozialistischen Rassenverfolgung zum Opfer. Nach Beendigung des Krieges kam er nach Prag und studierte an der Philosophischen Fakultät der Karlsuniversität und gleichzeitig an der Hochschule für politische und soziale Wissenschaften. Ab 1946 arbeitete er als Journalist für die sozialdemokratischen Blätter "Pravo lidu" und "Smer". Als die Sozialdemokratische Partei 1948 aufgelöst wurde und in der KP aufging, geriet er mit seinem Artikel "Democracygood by!" in ersten Konflikt mit den herrschenden Mächten und wich nach Polen aus, wo er an der Universität in Krakau Polonistik und Soziologie studierte. Damit begann sein lange andauerndes Interesse für Polen, das sich im Laufe der Jahre immer mehr vertiefte.
1951 wurde er ...